Tag zwei des Trainingslagers. Für die Spieler war es keine angenehme Zeit auf dem Platz. Essens Trainer Karsten Neitzel griff an diesem Tag zum Medizinball und ließ seine Spieler Sprints mit dem Lieblings-Trainingsgerät von Felix Magath ausführen. Auch Daniel Heber hing sich mit rein. Der Rückkehrer genießt es sichtlich, wieder zurück bei seinem Jugendverein zu sein.
Bis zur U19 hatte Heber für RWE gespielt, 2012 jedoch zog es den gebürtigen Neusser zum VfL Bochum. Dort sollte er über die U19 und die U23 für die erste Mannschaft in der 2. Bundesliga aufgebaut werden. Doch der Traum sollte sein jähes Ende finden. Heber verletzte sich schwer am Knie, sein 2014 auslaufender Vertrag in Bochum wurde nicht mehr verlängert. Nach 14 Monaten Vereinslosigkeit zog es den Rechtsverteidiger dann zu Rot-Weiß Oberhausen, wo er knapp drei Jahre unter Vertrag stand. „Ich bin erst einmal froh, wieder gesund zu sein“, sagt Heber und deutet an, dass er seinen Traum vom Profifußball noch lange nicht aufgegeben hat: „Man kann nicht planen, dass so etwas kommt. Ich arbeite weiter hart an mir. Ich glaube, dass noch nichts vorbei ist. Ich werde Gas geben und dann sieht man, was kommen wird.“
An der Hafenstraße traf Heber jedenfalls auf einige bekannte Gesichter. Mit Tolga Cokkosan hatte er einst in der U23 beim VfL Bochum zusammengespielt, mit David Jansen bei RWO. Doch vor allem das Wiedersehen mit Jürgen Lucas ist ein besonderes. Zu A-Jugendzeiten war der heutige Direktor Sport Hebers U19-Trainer. „Wir sind damals Erster in der Niederrheinliga geworden und in die Bundesliga aufgestiegen. Danach haben wir uns ein bisschen aus den Augen verloren, aber er wollte mich unbedingt wieder haben.“ Und für ihn hat es sich wohl schon gelohnt, denn: „Es ist auf jeden Fall cool, wieder hier zu sein. Ich freue mich auf das, was kommt.“